Pressestimmen


Zappas   gefährliche   Küche


the dangerous kitchen im Hoppegarden 


Von Werner Lauterbach

HAMM Ein großartiges Konzert trotz Handicap lieferte „the dangerous kitchen“ am Samstagabend im Hoppegarden. Der einem absurden Frank-Zappa-Songtext geschuldete Bandname gab den Zappafans – und das war wohl jeder der Zuhörer, denn diese Musik taugt so gar nicht als Hintergrundbeschallung – die musikalische Richtung vor. Hier wurde nichts ausgeklammert: Sowohl die Gedanken über unbekanntes Leben im Ausguss, oder die „radio- tauglichen“ rockigen Stücke (wenn denn die Texte den „guten Amerikanern“ nicht so präzise den Spiegel vorhielten), früher Jazzrock, komplexe konzertante Avantgarde – die „Küche“ hatte alles drauf.

Dabei waren die Vorzeichen für die Band nicht wirklich erfreulich: Eine Verletzung machte Tarik Dosdogru zum „einbeinigen“ Drummer, und der erkrankte Keyboarder war gar nicht erst angereist. Die Kulturwerkstattbühne war trotzdem voll besetzt, denn die „Gefährliche Küche“ braucht mit der Dreier-Bläsersektion – Guido Montag (Trompete), Romel Stoica (Posaune), Ferdinand Rexforth (Saxophon) – und Michael Koballs Vibraphon und Marimba viel Platz.

Geradezu bescheiden fiel dagegen der Raumanspruch von Gitarrist Jörg Eschrig, Bassmann Daniel Neustadt und Sänger Holger Auer aus. Dazu gab’s noch punktuell Perkussionswürze, passgenauen Harmoniegesang, und zwei, drei Stücke mit unverzichtbaren Tastenklängen blieben eben außen vor.

Dazwischen „Freestyle-Zappeln“

Die Fans vor der Bühne waren bald voll überzeugt: Hier versuchte sich niemand an höchst anspruchsvollem Material – hier wurde Zappa vom Feinsten geboten. Genauso unverzichtbar wie die Musiker-Qualität war denn auch die Publikumsreaktion. Hier waren Experten, die jede Zeile mitsangen, knappe Dialoge mit der Band zelebrierten oder sich auch einfach zur Musik bewegten. Die rockende Seite des Meisters bietet nämlich eine Menge Tanzbares – und für die Anspruchsvolleren gab’s dazwischen die typischen „schweren“ Breaks, zu denen sich herrlich „Freestyle-Zappeln“ lässt.

Vieles stammte aus der hochkreativen Phase der frühen Siebziger, als Zappa mit „Overnite Sensations“ und „Apostrophe’“ unvergängliche Meilensteine setzte. Aber auch Frühes von den „Mothers of Invention“ und sogar ein großartiges Allmann Brothers-Cover blieb nicht außen vor: „Whipping Post“ gehörte zum Live-Standardrepertoire der ’84er Band und auch hier entzückte die Losgeh-Nummer das Publikum. (WA Hamm, 24.2.2014)



Herner Friseursalon „Schnittpunkt“ feiert ein Frank-Zappa-Revival


WAZ, 25.01.2015            von Alexandra Kuzslik


Sie covern ausschließlich Musik der Rock-Legende Frank Zappa. Am Samstag traten The Dangerous Kitchen im Herner Friseursalon „Schnittpunkt“ auf.


The Dangerous Kitchen: Das sind neun Musiker und musikbegeisterte Ruhrpottler, die ausschließlich die Songs von Frank Zappa covern. Der erste Auftritt im neuen Jahr fand am Samstag Abend im Friseursalon Schnittpunkt statt. „Ich kenne Rolf Buchwald schon seit Jahren und als er mir die Haare schnitt, erzählte ich ihm von unserem Auftritt auf der Zappanale in Bad Doberan“, berichtet Bandtrompeter Guido Montag, wie es zum Auftritt kam.


Rolf Buchwald, der 1988 Frank Zappa live erlebt hat, überlegte nicht lange, und engagierte The Dangerous Kitchen. „Ich fand diese Musik schon immer klasse“, sagt Buchwald. 60 Gäste sahen das am Samstag Abend genauso und feierten die Band über zwei Stunden lang.


The Dangerous Kitchen, die es in der jetzigen Besetzung seit vier Jahren gibt, probten für das erste Konzert im Essener Proberaum übrigens über eineinhalb Jahre. Warum das so lange dauerte, erklärt Michael Koball, der virtuos auf dem Marimba spielte: „Frank Zappa zu spielen, ist nur etwas für ambitionierte Musiker, technisch ist es sehr schwierig, denn es sind sehr komplexe Rhythmen und krumme Taktarten wie zum Beispiel 5/4 oder 7/4“. Das Zappa-Songs schwer zu spielen sind, merkten auch die Nicht-Musiker im Publikum und spendeten immer wieder begeisterten Applaus.


Die Band bestreitet im Jahr um die acht Auftritte. „Das ist jedes Mal wie ein Klassenausflug, gerne würden wir noch häufiger Gigs spielen.“ Sie seien eben alle „Zappa-infiziert“, nie würden sie etwas anderes spielen, sagte Daniel Neustadt, der den Bass spielt.


Besonders begeisterten die Musiker mit den Liedern „Zomby Woof“ und „Peaches“. Dazu wurde ausgelassen getanzt. Friseur Buchwald will The Dangerous Kitchen übrigens wieder buchen.